A HOUSE TO LIVE
A PLACE TO LEARN

Wir sind in der Stadt Oświęcim, um uns an Auschwitz zu erinnern. Um zu überzeugen, dass wir aus der Vergangenheit lernen müssen. Wir zeigen, dass Oświęcim ein Ort der Begegnung, der Versöhnung und der Verständigung sein kann. Wir sind in der Stadt Oświęcim, damit Auschwitz sich nicht wiederholt.

Gute Nachbarschaft in der Praxis

Zum 30. Jahrestag der Unterzeichnung des Vertrages über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Polen

Der 30. Jahrestag des Vertrags über gute Nachbarschaft ist ein hervorragender Anlass, um ein Resümee zu ziehen und die Umsetzung der Ziele zu bewerten. Die Internationale Jugendbegegnungsstätte in Oświęcim (genau fünf Jahre älter als der Vertrag) lud am 16. Juni zu einem Gespräch mit ihren langjährigen Partnern aus Polen und Deutschland ein - Experten auf dem Gebiet der deutsch-polnischen Beziehungen in der täglichen Arbeit. Unser Ziel war es, dass Sie Ihre Überlegungen, die sich aus Ihren Erfahrungen bei der praktischen Umsetzung des Vertrags ergeben, in das Gespräch einbringen. 

Wir laden Sie ein, die Veranstaltung auf dem YouTube-Kanal der IJBS als VOD anzuschauen.

https://www.youtube.com/watch?v=PCVdvoct93U

Die Veränderungen, die mit dem "Herbst der Nationen" 1989 in Gang gekommen waren, brachten die beiden Gesellschaften einander näher. Langsam, behutsam, mit Abstand, auf den Trümmern der Beziehungen, die von Kriegserfahrungen und Eisernem Vorhang geprägt waren, wurden gegenseitiges Verständnis und Offenheit geweckt. Über zahlreiche zwischenmenschliche und gesellschaftliche Brücken, an denen über Jahre von beiden Seiten gebaut worden war, entwickelte sich Normalität. Und so wurde das "Wunder" alltäglich, es verlor mit der Zeit seinen außergewöhnlichen Charakter, blieb aber dennoch ein Wunder.

Manchmal schätzen wir das Wunderbare an der alltäglichen Normalität erst dann wieder, wenn wir plötzlich ihre Abwesenheit spüren. Die Pandemie hat unsere Perspektive verändert und unseren Blick für die positive Dimension der Normalität wieder geschärft. Dadurch erkennen wir dieses Jahr vielleicht besonders deutlich, wie sehr die Projekte und Seminare mit jungen Menschen aus Deutschland und Polen, die seit vielen Jahren in der IJBS stattfinden und hier zum normalen Alltag geworden sind, ganz dem wunderbaren Geist des polnisch-deutschen Freundschaftsvertrags von vor 30 Jahren entsprechen. Denn auch diese jungen Menschen gehören zu den Deutschen und Polen, die "ihre Beziehungen im Geiste guter Nachbarschaft und Freundschaft gestalten und danach streben, ein Europa zu schaffen, in dem die Menschenrechte und Grundfreiheiten geachtet werden und Grenzen ihren trennenden Charakter verlieren". 

Über die Redner:

Prof. Dr. Matthias Bahr - Professor an der Universität Landau, Experte für Menschenrechte und Zivilgesellschaft, ein echter "Veteran" der Studienreisen nach Auschwitz.

Judith Hoehne-Krawczyk-Stellvertretende Leiterin der Bildungs- und Programmabteilung der IJBS auf deutscher Seite, als Vertreterin der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, eine deutsche Frau, die seit mehr als einem Dutzend Jahren in Oświęcim lebt und eine herzliche Verbindung zur Stadt hat.

Halina Majdak-Maj- pensionierte Direktorin der Gruppe der Technischen und Gewerblichen Schulen in Bielsko-Biała, die 29 Jahre lang die Schule und fast ebenso lange den deutsch-polnischen Jugendaustausch in Partnerschaft mit dem VW-Konzern leitete.

Jana Müller - Diplom Sozialpädagogin, Alternatives Jugendzentrum e.V. Dessau, kommt seit über zwanzig Jahren mit Jugendgruppen nach Oświęcim.  Zur engen Zusammenarbeit mit der IJBS gehören Deutsch-Polnische Jugendbegegnungen zum Völkermord an Sinti und Roma.  

Leszek Szuster - Direktor der IJBS seit (fast) immer, Lehrer, Initiator unzähliger polnisch-deutscher Bildungs-, Bürger- und Kunstprojekte.

Christoph Heubner- Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz-Komitees, einer der Gründungsväter des Begegnungsstätte, Organisator von Jugendaustauschen zwischen polnischen Berufsschülern und VW-Azubis, seit fast einem halben Jahrhundert öfter in Polen als viele Polen.

 

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