A HOUSE TO LIVE
A PLACE TO LEARN

Wir sind in der Stadt Oświęcim, um uns an Auschwitz zu erinnern. Um zu überzeugen, dass wir aus der Vergangenheit lernen müssen. Wir zeigen, dass Oświęcim ein Ort der Begegnung, der Versöhnung und der Verständigung sein kann. Wir sind in der Stadt Oświęcim, damit Auschwitz sich nicht wiederholt.

Polnisch-belarusisch-deutsche online-Veranstaltung

zu Erinnerungskultur

Im Dezember 2019 startete die zweite Runde eines mehrteiligen trilateralen Projekts zwischen der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Oświęcim/Auschwitz, dem Bayerischen Jugendring K.d.ö.R. und der Geschichtswerkstatt Leonid Lewin (Minsk). Die Teilnehmenden und die Organisator*innen verabschiedeten sich damals noch in der Annahme, sich 2020 zum zweiten Modul in Minsk und zum dritten Modul in Nürnberg zu treffen. Um untereinander trotz der Pandemie mit ihren Einschränkungen in Kontakt zu bleiben, organisierten die Projektträger eine online-Begegnung, die am 10. November stattfand. Angesichts der seit Monaten andauernden Proteste in Belarus erschien es wichtig, vom eigentlichen Thema - der Erinnerungskultur an den Zweiten Weltkrieg und den Holocaust - abzuweichen und sich mit der belarusischen Protestbewegung zu beschäftigen. Die belarusische Seite gab einen bewegenden Einblick in die aktuellen Proteste und die damit verbundenen Repressionen. Aus Polen berichteten die Teilnehmenden über die Frauenproteste in Verbindung mit den verschärften Abtreibungsregelungen. Und die deutsche Seite informierte über Antisemitismus bei der Bewegung der „Corona-Leugner“.

In einer anschließenden virtuellen Kleingruppenarbeit im Format eines World Cafés diskutierten die Teilnehmenden, wie unter den gegenwärtigen Bedingungen Erinnerungsarbeit fortgesetzt werden kann, wie der Begriff des „Opfers“ in Erinnerungskulturen und in gegenwärtigen Diskussionen aufgegriffen werden und über das Thema Freiheit und die Frage nach deren Grenzen.

Die Teilnehmenden kamen übereinstimmend zu dem Schluss, dass online-Seminare eine gute Zwischenlösung sind, dass sie aber nicht an Stelle des Besuchs von Gedenkstätten treten können, geht es dabei doch darum, mit eigenen Augen zu sehen, wozu Menschen fähig sind. Und dass persönliche Kontakte und Begegnungen, die ein wichtiger Teil internationaler Kooperationen sind, zwar übergangsweise in den virtuellen Raum verlegt werden können, langfristig sind sie so aber nicht zu ersetzen. Deshalb hoffen wir, dass wir unser Projekt, anknüpfend an das 2019 in Oświęcim und Warschau realisierte Seminar, im Sommer 2021 in Minsk und Nürnberg fortsetzen werden können.

ORGANISATION 

IJBS Oświęcim/Auschwitz, Geschichtswerkstatt Leonid Levin der Internationalen Bildungs- und Begegnungsstätte J. Rau in Minsk/Belarus, Bayerischer Jugendring (BJR) in München/Deutschland; Agentur für Bildung - Geschichte, Politik und Medien e.V. in Berlin/Deutschland, Lehrstuhl für Internationale Studien von Mittel- und Osteuropa, Universität Warschau/Polen

KOORDINATION 

Elżbieta Pasternak, pasternak@mdsm.pl

Das Projekt wird aus den Mitteln des Deutsch-Polnischen Jugendwerks (DPJW) im Rahmen des Förderprogramms „Wege zur Erinnerung“ finanziert.

 

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