9-14.06.2025, Łańcut, IJBS Oświęcim/Auschwitz
IJBS Oświęcim/Auschwitz, Arolsen Archives/Deutschland, Spezialisierte Schule für Deutsch Nr. 53 in Kyiv/Ukraine, von Saldern-Gymnasium Europaschule in Brandenburg an der Havel/Deutschland, I Liceum Ogólnokształcące im. H. Sienkiewicza in Łańcut/Polen
Elżbieta Pasternak, pasternak@mdsm.pl
Anna Meier-Osiński, anna.meier-osinski@arolsen-archives.org
Elisabeth Schwabauer, Elisabeth.Schwabauer@arolsen-archives.org
Die IJBS Oświęcim/Auschwitz und die Arolsen Archives arbeiten seit 2019 im Rahmen der Kampagne #StolenMemory zusammen. Ziel der Kampagne ist es, die Familien der Opfer der deutschen Konzentrationslager ausfindig zu machen und ihnen die Hinterlassenschaften (Effekten) ihrer Angehörigen in den Archiven zurückzugeben. Bei dem deutsch-polnisch-ukrainischen Seminar werden die zukünftigen Freiwilligen miteinander die Recherchen und Dokumentationen gemeinsam besprechen und voneinander lernen. Es ist ein wichtiger Schritt in der Entwicklung der Kampagne und der Zusammenarbeit der deutschen, polnischen und ukrainischen Freiwilligen, zumal es noch etwa 2.500 Effekten der Arolsen Archives an die Familien zu überreichen sind. Die größte Anzahl der noch gesuchten Familien circa 600 kommen aus Polen, circa 450 aus Deutschland und 60 aus der Ukraine. Gerade in der Ukraine wurde die Suche der ukrainischen Freiwilligen durch den russischen Angriff unterbrochen bzw. erschwert. Das Seminar bietet die Chance länderübergreifend voneinander zu lernen, Best Practice Methoden auszutauschen, um vermehrt auch wieder ukrainische Familien zu finden. Gerade in der Ukraine gibt es noch, ähnlich wie in Polen, einen hohen Anteil an Familien, die nicht wissen, was mit ihren Angehörigen, die häufig zur Zwangsarbeit gezwungen wurden, passiert ist. Die Jugendlichen tragen dazu bei, Schicksale zu klären und die weißen Flecken in den Familiengeschichten zu füllen und sind aktiv an der Gestaltung der Erinnerungsarbeit beteiligt. Vor dem aktuellen Hintergrund der Kriegshandlungen in der Ukraine ist das Thema Krieg, Traumata, Überleben und Gedenken kein historisches, sondern ein aktuelles Thema. Das zeigt allen Beteiligten, wie zerbrechlich und nicht selbstverständlich der Frieden in Europa ist, welche Mechanismen der Ausgrenzung und Verfolgung aus der Vergangenheit in der Gegenwart zu erkennen sind und welche Werte in unseren demokratischen Gesellschaften verteidigt werden sollten. Die Vertiefung des historischen Kontextes zur NS-Verbrechen wird durch die Vorbereitung auf den Besuch und die Führungen durch die authentischen Orte in der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau gewährleistet sowie die Spurensuchen zu polnisch-jüdischen Schicksalen in Łańcut (Heimatort der polnischen Gruppe) und Oświęcim.
Das Projekt wird aus den Mitteln des Deutsch-Polnischen Jugendwerks (DPJW) und des Auswärtigen Amtes der Bundesrepublik Deutschland im Rahmen des Programms TRIYOU finanziert.
#StolenMemory #CivilSocietyCooperation #triyou