Seminare

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LERNEN DURCH BEGEGNUNG

ERINNERUNGSKULTUREN ZU DEM 2. WELTKRIEG UND DEM HOLOCAUST: BEFREIUNG UND KRIEGSENDE – POLEN, BELARUS, DEUTSCHLAND

DEUTSCH-POLNISCH-BELARUSSISCHES SEMINAR FÜR STUDENT*INNEN UND GESCHICHTSINTERESSIERTEN PERSONEN

Termin
  • 1. Teil: 02.12. – 08.12.2019, IJBS Oświęcim/Auschwitz
  • 10.11.2020 – online Seminar (3,5h) „Erinnerungskulturen zu dem 2. Weltkrieg und dem Holocaust vor dem Hintergrund der aktuellen Ereignisse in Belarus”
  • 8.11.2021 und 10.11.2021 – online Seminare (von je bis 3,5h) „Die Geschichte des Ghettos Minsk und des Vernichtungslagers Malyj Trostenez. Gedenken an den ersten Transport der Juden aus Hamburg ins Ghetto Minsk 1941“
Organisation

IJBS Oświęcim/Auschwitz, Geschichtswerkstatt Leonid Levin der Internationalen Bildungs- und Begegnungsstätte J. Rau in Minsk/Belarus, Bayerischer Jugendring (BJR) in München/Deutschland; Agentur für Bildung – Geschichte, Politik und Medien e.V. in Berlin/Deutschland, Lehrstuhl für Internationale Studien von Mittel- und Osteuropa, Universität Warschau/Polen.

Koordination

Elżbieta Pasternak, pasternak@mdsm.pl

Info

Während unseres Seminars versuchen wir die eigenen Erfahrungen in Bezug auf die Rezeption des 2. Weltkrieges und des Holocaust in der polnischen, deutschen und belarussischen Gesellschaft und ihren Platz in der privaten sowie nationalen Erinnerungskultur auszudiskutieren. Zu den Themen unseres ersten Seminars gehören die Besatzungspolitik in Polen, das Schicksal der europäischen Jüdinnen und Juden, die Entstehung und die Funktionen des KL Auschwitz sowie der Prozess der Gestaltung der Erinnerung an diese historischen Ereignisse nach der Befreiung und dem Kriegsende. In Warschau machen wir uns mit den Erinnerungskonzepten am Beispiel der ständigen Ausstellungen im Museum der Stadt Warschau und im Museum der Geschichte der polnischen Juden POLIN bekannt. Während des zweiten Seminars in Belarus arbeiten wir die Geschichte des Holocaust in Belarus,die Erinnerung an die Opfer und das Problem des Nachkriegstraumas auf. Belarus durchläuft, so wie die meisten Länder der ehemaligen Sowjetunion, nach wie vor einen schwierigen Prozess vom Bruch mit der Tradition der sowjetischen Geschichtsschreibung hin zur Reflexion und Einbeziehung seiner Vergangenheit sowohl in den europäischen als auch den globalen Kontext. Charakteristische Beispiele für die Wahrung der historischen Erinnerung und seinen allmählichen Wandlungsprozess sind das Minsker Ghetto und das Lager Trostenets, die in Europa immer noch wenig als Orte des Massenmordes an den Juden, einschließlich derer, die aus Deutschland, Tschechien und Österreich deportiert wurden, bekannt sind. Die Seminarteilnehmer*innen werden Vorträge von Expert*innen hören und die Arbeit verschiedener staatlicher Institutionen und NGOs, die sich mit der Memorialisierung dieser Orte befassen, kennenlernen. Weiterhin werden sie an die Methodik der Oral History herangeführt, indem sie die Möglichkeit erhalten, Zeitzeug*innen zu interviewen. Es ist auch eine eintägige Fahrt nach Bobrujsk geplant. In der wiederbelebten jüdischen Gemeinde beschäftigen wir uns mit der Erhaltung und der Pflege der jüdischen Kultur in Belarus nach dem Krieg und besuchen die wichtigsten Orte, die mit der jüdischen Geschichte der Stadt verbunden sind. Beim Besuch der Gedenkstätte „Krasnyj bereg” zum Gedenken an Kinderopfer des Krieges befassen wir uns mit der künstlerischen Auseinandersetzung der Kriegserfahrungen von Kindern. In Deutschland wollen wir uns intensiv mit der Täterseite auseinandersetzen. In Nürnberg werden wir das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände besuchen und uns darüber hinaus mit Nürnberg im Nationalsozialismus beschäftigen. Die Nürnberger Prozesse und die Verfolgung von Kriegsverbrechern bildet den Programmschwerpunkt. Ergänzt wird das Programm durch die Beschäftigung mit Nürnberg als „Stadt der Menschenrechte“. Gemeinsam soll überlegt werden, wie angemessenes Erinnern und Gedenken aussehen kann.

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